Dieser Film wurde für ein junges Publikum gemacht und will Verständnis schaffen, was Autismus ist. Es ist zu hoffen, dass das Video dazu beiträgt, Verständnis
und Akzeptanz zu fördern. Möglichst viele Menschen sollten diesen Film sehen, insbesondere aber Lehrerinnen und Lehrer, Psychologinnen
und Psychologen sowie Eltern und Kinder.
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Autismus, wozu auch das Asperger-Syndrom zu zählen ist, ist keine Krankheit. Vielmehr kann Autismus als eine neuropsychologische und neurologische Verschiedenartigkeit des Denkens, des Fühlens und der Wahrnehmung beschrieben werden,
welche durch eine „besondere Verschaltung des Gehirns“ bedingt ist.
In den 1980er Jahren ging man noch von einer Prävalenz von 1:10.000 Fällen bei Autismus aus. Mittlerweile (2018) zeigen internationale Studien, dass bei 1 von 36 Kindern Autismus
diagnostiziert wird. Die erhöhten Fallzahlen sind auf genauere Diagnosekriterien und dem gestiegenen Wissen über die Verschiedenartigkeit der Ausprägungen von Autismus zurückzuführen.
Menschen, die sich innerhalb des Autismus-Spektrums befinden, zeigen neben den Einschränkungen in der sozialen Interaktion und
zwischenmenschlichen Kommunikation sowie häufigen sensorischen Besonderheiten, auch ein oftmals verkanntes oder verborgenes Potential.
Dazu zählen unterschiedlichste Begabungen (z.B. Mathematik, Naturwissenschaft, Kunst, Musik, Philosophie, soziale Berufe, Medizin, Psychologie, Programmieren, Elektronik, Multimedia, Literatur
etc.), kognitive Leistungen, die zum Teil weit in den überdurchschnittlichen Bereich reichen können (bis hin zu Höchstleistungen) sowie eine außergewöhnliche, oft originelle Art, der
Problemanalyse und -lösung.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen sind oftmals von einer starken Loyalität, einem hohen Gerechtigkeitssinn und der Tendenz hauptsächlich an signifikanten Inhalten eines Gesprächs interessiert
zu sein und oberflächliche Konversationen zu meiden, geprägt.
In meiner Praxis biete ich mit meiner Schwerpunktarbeit
zum Thema Autismus-Spektrum eine umfassende Entwicklungsdiagnostik bei Verdacht auf Autismus / Asperger-Syndrom an. Neben der diagnostischen
Erfassung der autismusrelevanten Symptome mittels psychologischer Tests, Fragebögen sowie strukturierter Verhaltensbeobachtung steht auch die Erfassung der individuellen Stärken des Menschen im
Mittelpunkt der Untersuchung.
Die richtige Diagnosestellung ermöglicht es Menschen innerhalb des Autismus-Spektrums ihre sozialen und kommunikativen
Schwierigkeiten bei der Bewältigung des Alltags und ihr "Anders-Sein" – inklusive ihrer alternativen Art zu denken – richtig einzuordnen und auch die oftmals damit verbundenen Talente und Stärken
zu erkennen und zu nutzen. Auch für das unmittelbare familiäre Umfeld kann die richtige Diagnosestellung von Autismus und das Verstehen dieser neurologischen und neuropsychologischen
Verschiedenheit, in weiterer Folge zur Entlastung von falschen Schuldgefühlen oder Vorwürfen führen.
Aufbauend auf den Ergebnissen der klinisch-psychologischen Diagnostik wird ein individueller Therapieplan für individuelle
Schwierigkeiten oder Probleme erstellt.
Wesentlich dabei ist, dass nicht nur mit dem Kind in Bezug auf seine Probleme gearbeitet wird, sondern dass auch eine Veränderung
der Umgebungsfaktoren (Verständnis & Einstellungen von Eltern, Gleichaltrigen, FreundInnen, LehrerInnen zum Kind) für eine förderliche Entwicklung unabdingbar ist.
Darüber hinaus ist speziell bei Kindern eine begleitende Elternberatung Teil des Behandlungskonzepts, um den Bedürfnissen des Kindes, aber auch der Eltern ausreichend Platz zu geben.